
Daten als Fundament jeder KI – Interview mit Fabian Heidenstecker
Ohne verlässliche Daten keine wirksame Künstliche Intelligenz: Warum Datenqualität, Governance und verantwortungsvoller Umgang entscheidend sind, erklärt Fabian Heidenstecker, Daten- und KI-Experte und Mitautor des Positionspapiers von OPITZ CONSULTING für eine Strategie zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz. Im Interview gibt er Einblicke in die Entstehung des Positionspapiers, verrät mehr über die Strategie #bevorzugtKI“ und teilt seine Erfahrungen aus Projekten mit Kunden, die vor der Herausforderung stehen, das volle Potenzial ihrer Daten für KI nutzbar zu machen.
Darunter finden Sie 5 Praxistipps, die Ihnen beim Umgang mit KI helfen können.
„No Data, no AI – ganz einfach. Nur mit einer soliden Datenbasis lassen sich KI-Systeme entwickeln, die Vertrauen schaffen und echten Mehrwert bieten.“ – Fabian Heidenstecker über den Zusammenhang von Daten und KI
Warum sind Daten für den Einsatz von KI-Systemen so zentral?
„No Data, no AI“ – ganz einfach. Künstliche Intelligenz-Systeme sind vollständig darauf angewiesen, mit den Daten zu arbeiten, mit denen sie trainiert wurden oder auf die sie Zugriff haben. Ohne eine solide Datenbasis kann kein KI-System sinnvoll funktionieren. Daten bilden also das unverzichtbare Fundament.“
Welche typischen Herausforderungen siehst du bei Kunden im Umgang mit Daten für KI?
„Viele Unternehmen kämpfen mit Datensilos, unvollständigen oder inkonsistenten Informationen. Häufig fehlt zudem das Verständnis dafür, welche Daten für bestimmte Anwendungsfälle wirklich relevant sind. Hinzu kommen organisatorische Hürden – vom fehlenden Know-how bis zu unklaren Verantwortlichkeiten.“
Wie steht es um die Datenquellen-Anbindung – gerade mit Blick auf bestehende Systeme?
„Die Datenanbindung ist eine der Stärken von Microsoft Fabric. Die Plattform bringt out-of-the-box eine breite Auswahl an Konnektoren mit. Darunter sind Konnektoren zu klassischen Datenbanksystemen wie Oracle oder SQL Server, aber auch zu modernen SaaS-Lösungen wie Salesforce, Dynamics oder Google Analytics. Besonders erwähnenswert ist die Möglichkeit, auch On-Premises-Systeme über sogenannte Data Gateways sicher und performant anzubinden. So lassen sich hybride Szenarien realisieren, in denen lokale Datenquellen genauso eingebunden werden wie Cloud-Daten. Für Unternehmen mit historisch gewachsenen IT-Landschaften ist das ein entscheidender Vorteil: Sie können auf vorhandene Systeme aufsetzen und müssen nicht alles neu bauen.“
Im Positionspapier ist die Rede von „Daten-Governance“. Was bedeutet das konkret?
„Daten-Governance bedeutet im Kern, dass wir dafür sorgen, dass die richtigen Daten den richtigen Personen zur Verfügung stehen. Eine gute Daten-Governance bietet Orientierung im Umgang mit Daten, regelt klar die Verantwortlichkeiten und stellt sicher, dass Prozesse etabliert sind, um diese Standards kontinuierlich aufrechtzuerhalten. Nur so können verlässliche Daten in KI-Systeme einfließen und das Vertrauen in diese Systeme wachsen.“
Wie hilfst du Kunden dabei, den wirtschaftlichen Mehrwert ihrer Daten zu heben?
„Microsoft Fabric ist so konzipiert, dass es für unterschiedlichste Rollen im Unternehmen einen klaren Nutzen stiftet, von der Geschäftsführung bis zum Data Engineer. Personen, die Entscheidungen fällen müssen, erhalten verlässliche, konsolidierte Daten als Grundlage für fundierte Entscheidungen. Business Analysten profitieren von Self-Service-Funktionen, mit denen sie ohne technische Barrieren Daten analysieren oder neue Berichte erstellen können. Für Entwicklungsteams und Data Scientists stehen leistungsfähige Werkzeuge wie Notebooks, Code-Interfaces, Machine Learning Pipelines und Automatisierungen zur Verfügung. IT-Architektur-Fachleute wiederum schätzen die klar strukturierte, zentrale Plattform und die Möglichkeit, Governance, Security und Performance auf Unternehmensniveau umzusetzen. Kurz: Fabric ist ein Werkzeugkasten, der jede Rolle dort abholt, wo sie steht.“
Welche Rolle spielen Proof-of-Concepts in der Arbeit mit Kunden?
„Proof-of-Concepts sind ein wichtiges Instrument, um die Machbarkeit zu prüfen. Gleichzeitig sollten wir auch über „Proof of Value“ sprechen – also darum, ob ein Vorhaben echten Nutzen bringt. Dazu gehört die Bewertung der Datenqualität, die organisatorische Umsetzbarkeit und auch das frühe Einholen von Nutzerfeedback. So stellen wir sicher, dass Projekte nicht nur technisch machbar, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll sind.“
Oft ist von „Data Leakage“ die Rede. Wie gehst du mit diesem Thema um?
„Data Leakage ist eine der größten Gefahren beim Einsatz von KI-Systemen. Gemeint ist damit, dass sensible Informationen ungewollt nach außen gelangen – sei es durch Trainingsdaten, durch Schnittstellen oder durch die Nutzung externer KI-Dienste. Unser Ansatz ist es, von Anfang an klare Grenzen zu definieren: Welche Daten dürfen genutzt werden, welche müssen anonymisiert oder verschlüsselt werden und welche sollten auf keinen Fall in externe Systeme gelangen. Außerdem die Entscheidung, Dienste in der Cloud zu nutzen, oder sie auf lokaler Infrastruktur zu betreiben. So lässt sich das Risiko von Data Leakage deutlich reduzieren.“
Welche Empfehlung gibst du IT-Entscheidern, die gerade über den Einsatz von KI nachdenken?
„Mein Rat ist, mit konkreten Use Cases zu starten. Identifizieren Sie Anwendungsfälle, die echten Mehrwert schaffen, und prüfen Sie frühzeitig die Datenqualität. Gleichzeitig sollten Sie Stakeholder einbinden und ein realistisches Erwartungsmanagement betreiben. KI ist ein mächtiges Werkzeug, aber kein Wundermittel.“
Wie sieht deine Vision für die Zukunft von Daten im KI-Kontext aus?
„Daten werden noch wichtiger werden. Ich sehe Data Literacy als einen zukünftig unverzichtbaren Skill – jeder sollte verstehen, wie man mit Daten arbeitet. Mit generativer KI entstehen zudem ständig neue Daten, die extrahiert, verdichtet oder neu kombiniert werden. In den nächsten Jahren werden wir also eine noch größere Flut an Daten sehen, die uns zugleich enorme Chancen eröffnet.“
5 Praxistipps zum Umgang mit KI
Beginnen Sie mit klar umrissenen Anwendungsfällen, die echten Mehrwert versprechen.
Analysieren Sie frühzeitig, ob Ihre Daten vollständig, konsistent und relevant für das Vorhaben sind.
Sorgen Sie für Transparenz und Akzeptanz, indem Sie Fachbereiche, IT und Management frühzeitig an einen Tisch holen.
Testen Sie nicht nur die technische Machbarkeit, sondern auch den wirtschaftlichen Nutzen eines KI-Projekts.
Definieren Sie klare Regeln, welche Daten genutzt werden dürfen, und setzen Sie auf Anonymisierung und sichere Infrastruktur.
Fazit für Entscheider
Daten sind das Fundament jeder erfolgreichen KI – nur mit Qualität, Governance und Sicherheit entfalten Systeme ihr volles Potenzial. Klare Leitplanken und verantwortungsvoller Umgang mit Informationen sind entscheidend, um Vertrauen und nachhaltigen Nutzen zu gewährleisten.
#bevorzugtKI
Wie gelingt KI mit Verantwortung, Transparenz und Mehrwert? Umfassende Antworten gibt unser Positionspapier „OPITZ CONSULTING & KI – Unsere Strategie zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz“
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